Vor vielen Jahren, noch lange vor dem Aufstieg der Imperialen Reiche des Westens, wurden die drei großen Übel in die Welt der Menschen verbannt. Angekommen in der Welt der Sterblichen verbreiteten die finsteren Dämonen Angst und Schrecken. Das Chaos das sie anrichteten gefährdete die Menschheit und das Gleichgewicht der Welt. Ihre Macht reichte soweit, dass sie Familien, Clans und später ganze Völker gegeneinander aufbrachten und diese lange und blutige Kriege ausfochten. "Der Verstand kehrte sich um", berichteten Zeitzeugen. "Ihren eigenen Kampf in der Hölle hatten sie verloren, doch im Fernen Osten des Menschenlandes konnten sie ungehindert wüten" und ihre Kraft stieg von Jahr zu Jahr.
Es trug sich dann eines Tages zu, dass der Erzengel Tyrael einen Orden von sterblichen Zauberern gründete, um dem Treiben der Drei Mächte des Bösen ein Ende zu bereiten. Dieser Orden gab sich den Namen Horadrim und seine Magier stammten allesamt aus dem Osten. Mit den so genannten Seelensteinen gelang es den mächtigen Horadrim zwei der drei Übel ihrer Macht zu berauben. Ihre Seelen wurden in die Steine eingeschlossen und tief im heißen Wüstensand im Osten, jenseits von Lut Gholein vergraben. So konnten Baal und Mephisto keinen Schaden mehr anrichten.
Die Horadrim ließen nicht ab von ihrer Suche nach dem dritten der Brüder, Diablo. Sie wussten nur zu gut, dass der Herr des Schreckens eine dauerhafte Gefahr für den Frieden auf der Erde und die Menschheit an sich darstellen würde, wenn es nicht gelänge, auch ihm seine Macht zu nehmen. Eine gewisse Zeit lang noch gelang es dem Herrn des Schreckens, Terror und Anarchie über die Welt zu bringen, doch in einer großen und verlustreichen Schlacht wurde Diablo schließlich
gefangengenommen. Zu seinem Gefängnis wurde der letzte der Seelensteine, in den ihn eine Gruppe von Horadrim-Mönchen unter der Führung des Eingeweihten Jered Cain zauberte. Diese Mönche trugen den verfluchten Stein ins Land Khanduras und vergruben ihn in einer verschlossenen Höhle in der Nähe des Flusses Talsande. Oberhalb dieser Höhle errichteten die Horadrim ein großes Kloster, damit sie den Seelenstein fortan ständig bewachen konnten. Unterhalb des Klosters konstruierten sie ein weit verzweigtes System von Katakomben, um den sterblichen Überresten der Märtyrer ihres Ordens dort eine letzte Ruhestätte zu geben.
Von Generation zu Generation wurden die Horadrim zahlenmäßig immer schwächer. Da es keine großen Aufgaben mehr zu bewältigen gab und sich die Suche nach Nachfolgern immer schwieriger gestaltete, verschwand der einst mächtige Orden immer mehr in der Bedeutungslosigkeit. Irgendwann bröckelten dann sogar die Mauern des großen Klosters, und dieses zerfiel langsam aber sicher zu Ruinen. Obwohl das Land um das Kloster herum nach wie vor besiedelt blieb, geriet das Wissen um die dunklen, geheimen Gänge unter der kalten Erde in Vergessenheit. Und keiner hätte irgendetwas erahnt von jenem brennenden roten Stein, der irgendwo tief im Herzen des Labyrinthes pulsierte...