TAG 1 - "EINE KALTE NACHT"
Es ist kalt in der Stadt. Ein weiterer Winter überzieht das Land und lässt die Menschen in ihren kargen Hütten frieren. Schon wieder nähert sich das Jahr dem Ende. Wieder war es ein Jahr des Friedens, doch die Menschen scheinen die Schrecken der Vergangenheit nicht überwinden zu können. Ein dunkler und fast undurchdringlicher Schleier der Angst und Beklommenheit umgibt die Menschen in Neu Tristram. Ihre Gedanken sind durchsetzt von blutigen Geschichten über Gräueltaten, die auf dem Boden stattfanden, auf dem sie heute leben.
Sie glauben, die Wahrheit zu kennen, doch besteht ihr Wissen nur aus Narrengeschichten von vermeintlichen Helden. Ich möchte jedes Mal aus der Haut fahren, wenn wieder mal ein solcher „Held“ im Wirtshaus pausiert und nach zu viel Gerstensaft über seinen Kampf gegen Baal und seine Geschwister erzählt. Doch was würde es nützen diesen armen Kerl bloß zu stellen? Die Menschen würden dennoch all die grausigen Details über getötete Kinder und blutigen Rituale in ihr Heim und ihre Träume tragen.
Aber was, wenn sie die Wahrheit wüssten? Natürlich ist diese auch erschreckend und verstörend, aber was, wenn man das Grauen und den Schrecken, der das Land überzog verstehen könnte? Könnte dies den Funken Hoffnung wecken, nach dem die Menschen um mich herum zu betteln scheinen?
Viele Jahre ist es nun her, dass uns die Nachricht über die Zerstörung des Weltensteins erreichte. Ich kann mich kaum erinnern wie viele, aber unsere Welt, so karg und leblos sie auch ist, existiert weiter. Wie lange sind diese grausamen Geschichten nun schon her? Fünf Jahre? Zehn? Ich weiß es nicht. Die Stunden und Tage hetzen wie Schatten an mir vorüber.
Vielleicht ist es an der Zeit, den Menschen die ganze Geschichte zu erzählen. Nein, die Geschichte muss erzählt werden. Wahrscheinlich werden nicht alle mein Werk und meine Motivation verstehen. Doch hege ich die Hoffnung, dass die Wahrheit über die Vergangenheit der Schlüssel zur Zukunft ist.
Doch wie und wann hat alles begonnen? Tristram war einst friedlich und das Böse war fern... Leoric. Mir fällt es wieder ein. Er ist wahnsinnig geworden. Das muss der Anfang gewesenen sein. Ich habe sicher einen Eintrag in meinem Tagebuch hinterlassen.
Die Kälte durchdringt meinen Mantel in Sekunden, als ich die Tür aufreiße und hinüber zur Kapelle eile. Sie sticht empfindlich in meine alten Knochen und ich weiß, dass ich diesen nächtlichen Ausflug bereuen werde. Die Gedanken wirbeln nur so durch meinen fast kahl gewordenen Schädel und kurz überkommen mich Zweifel daran, ob meine Idee nicht die eines senilen, alten Mannes ist. Doch das Blut der Horadrim in meinen Adern lässt mich diese Ängste ignorieren und vertreibt auch kurz die Kälte aus meinen Gliedern.
An der Kapelle angekommen, sperre ich mit steif gefrorenen Fingern die Nebentür auf, die direkt in den Schreibsaal führt. Schnell entzünde ich ein paar Kerzen an meinem Schreibplatz und sofort erfüllt mich das Gefühl von Heimat. Viele Tage und Nächte habe ich bereits an diesem unscheinbaren Pult gesessen und dabei unzählige Blätter und Tintenfässer zu Schriften vereint.
Langsam erwärmt das Feuer der Kerzen auf meinem Tisch meine starren Finger und mit der krakeligen Schrift eines alten Mannes beginne ich die ersten Zeilen zu schreiben. Ich beginne mit dem dunklen Exil, in dem Diablo, Mephisto und Baal aus der Hölle verbannt wurden.
Aber die Kälte der eisigen Nacht und die Erregung, die in mir tobt, haben meine Erinnerungen verschleiert. Der Herr der Sünden und der Herr der Lügen haben die drei gestürzt. Aber wie hießen die beiden? Ich werde wohl in einem der vielen Bücher der Kapelle nachschlagen müssen.
Eure Aufgaben:
- Wie heißen der Herr der Sünden und der Herr der Lügen?
- Wieviele Jahre sind seit der Zerstörung des Weltensteins vergangen (zum Zeitpunkt von Diablo 3 und dieser Geschichte)?
- Wann begann Deckard Cain sein Tagebuch zu schreiben?
Postet eure Lösungen in den
Lösungsthread. Eure Antwort wird erst morgen nach der Auflösung für alle User freigeschaltet und sichtbar. Viel Spaß beim Rätseln!
>>ZUM LÖSUNGSTHREAD
>>ZUR CONTESTBESCHREIBUNG
geschrieben von Deckard_Cain
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