TAG 9 - "GESCHICHTE EINES WAHNSINNIGEN"
Konnte das sein? Wäre es möglich, dass die Splitter vom Seelenstein Diablos im Tamo-Hochland verschollen sind? Die Geschichte, die der Krieger uns erzählte, war schlüssig. Jedoch nur bis zu seiner Begegnung mit Diablo. Das ist wenig verwunderlich. Hat ihm doch dieser Moment den Verstand geraubt. Nach seiner Flucht aus dem Verlies sollen ihn wieder und wieder dunkle Visionen und Träume heimgesucht haben. Brennendes, totes Land. Gequälte und verbannte Seelen. Auch Diablo selbst soll ihn in seinen Träumen erwartet haben.
Einmal angefangen, überschüttete uns der Wahnsinnige mit einem nicht enden wollendem Schwall an blutigen Details aus seinen Erscheinungen. Ein Bruchteil davon hätte wohl jeden Sterblichen um seinen Verstand gebracht, doch seit der Zerstörung des Berges Arreat hätten diese Visionen aufgehört. Als seine Geschichte diesen Punkt erreichte, war von seiner Stimme fast nur noch ein Krächzen übrig. Aber so leise sie auch war, der Wahnsinn in ihr war noch deutlich zu hören.
Ich habe viele Menschen am Schrecken dieser Welt zerbrechen sehen und auch ich war dem Wahnsinn nahe, als ich aus dem Käfig befreite wurde, in den mich die Dämonen steckten, als Tristram zuletzt überrannt wurde. Doch diese arme Kreatur die vor uns kauerte, hätte daran sterben sollen. Nein. Sie hätte daran sterben müssen.
Die letzten Worte seiner Erzählung waren nicht viel mehr, als ein leises Winseln, das er in seine blutigen Hände hineinflüsterte. 20 Jahre sei es still gewesen in seinem Kopf. Bis zu einem Besuch in Neu Tristram. Ein schreckliches Geräusch sei aus den Tiefen der Kathedrale an sein Ohr gedrungen und kurz darauf hätten es auch die Bewohner von Neu Tristram gehört… es muss Aufzeichnungen dazu geben.
Dann verstummte er. Kein Ton kam mehr über seine Lippen und hätte man nicht die winzigen Rauchwölkchen seines Atems gesehen, so hätten wir ihn für tot gehalten. Einige Male versuchten wir ihn aus seiner Trance zu wecken, doch alle Versuche blieben erfolglos. Ich muss zugeben, wir haben nicht alles versucht, doch die Vorschläge meines Begleiters erschienen mir etwas zu… nun ja, barbarisch.
Erschüttert über das Schicksal dieses einst so stolzen Kriegers, schlugen wir in einiger Entfernung unser eigenes Lager auf. Keiner von uns beiden wollte es riskieren, in der Nacht von diesem besessenen Wesen ermordet zu werden. Wie ich vermutet hatte, übernahm Baba die Wache für diese Nacht. Scheinbar bin ich Warriv einen sehr großen Gefallen schuldig. Ein solch erfahrener Söldner lässt sich seine Dienste sicher gut bezahlen.
Die Nacht war kurz, denn als wir unser Lager aufschlugen, begann bereits der Morgen zu dämmern. Die Kälte des heutigen Morgens war gnadenlos, doch was wir im Lager des verrückten Kriegers fanden, lässt mir jetzt noch das Blut in den Adern gefrieren.
Kurz nach einem kargen Frühstück aus gedörrtem Kamelfleisch gingen wir abermals zum Lager dieser armen Kreatur. Wir fanden ihn liegend, in einer Lache aus geronnenem und gefrorenem Blut. In seiner Stirn ein Stein. Und dann verstand ich es. Nicht Diablos Seelenstein war es, den der einstige Krieger beschützen wollte. Es war der Stein, der jetzt auf groteske Art seine Stirn schmückte. Dieser Stein ist es, der das vollständige Antlitz Diablos zeigt. Mit spitzen Fingern versuchte ich den Stein aus der Stirn des Wahnsinnigen zu ziehen, doch war er festgefroren oder einfach zu fest in den Knochen seines Trägers verkeilt. Mein Begleiter nahm mich zur Seite und befreite den Stein mit einem einzigen, trockenen Tritt aus seinem blutigen Verlies.
Die Flammen des Feuers schlagen hoch und die Wärme vertreibt allmählich die Erinnerungen an diesen kalten und blutigen Morgen. Der Stein liegt in ein Tuch eingewickelt, tief unter meinem restlichen Gepäck und dort soll er bis zum Ende unserer Reise bleiben. Baba wacht auch jetzt über unser Lager, als ich die Augen schließe und auf einen neuen ereignislosen Tag hoffe. Ich bin Warriv einen sehr, sehr großen Gefallen schuldig.
Eure Aufgabe:
Postet eure Lösungen in den Lösungsthread. Eure Antwort wird erst nach der Auflösung für alle User freigeschaltet und sichtbar. Viel Spaß beim Rätseln!
- 10.12.2008 22:02 Uhr - Tag 10 - "Schreie in eisiger Kälte"
- 14.12.2008 22:04 Uhr - Tag 14 - "Ein Amulett für ein Lied"
- 13.12.2008 21:02 Uhr - Tag 13 - "Das Grab der Gräber"
- 12.12.2008 21:12 Uhr - Tag 12 - "Die Ankunft"
- 11.12.2008 21:32 Uhr - Tag 11 - "Verdorbener Boden"
Einmal angefangen, überschüttete uns der Wahnsinnige mit einem nicht enden wollendem Schwall an blutigen Details aus seinen Erscheinungen. Ein Bruchteil davon hätte wohl jeden Sterblichen um seinen Verstand gebracht, doch seit der Zerstörung des Berges Arreat hätten diese Visionen aufgehört. Als seine Geschichte diesen Punkt erreichte, war von seiner Stimme fast nur noch ein Krächzen übrig. Aber so leise sie auch war, der Wahnsinn in ihr war noch deutlich zu hören.
Ich habe viele Menschen am Schrecken dieser Welt zerbrechen sehen und auch ich war dem Wahnsinn nahe, als ich aus dem Käfig befreite wurde, in den mich die Dämonen steckten, als Tristram zuletzt überrannt wurde. Doch diese arme Kreatur die vor uns kauerte, hätte daran sterben sollen. Nein. Sie hätte daran sterben müssen.
Die letzten Worte seiner Erzählung waren nicht viel mehr, als ein leises Winseln, das er in seine blutigen Hände hineinflüsterte. 20 Jahre sei es still gewesen in seinem Kopf. Bis zu einem Besuch in Neu Tristram. Ein schreckliches Geräusch sei aus den Tiefen der Kathedrale an sein Ohr gedrungen und kurz darauf hätten es auch die Bewohner von Neu Tristram gehört… es muss Aufzeichnungen dazu geben.
Dann verstummte er. Kein Ton kam mehr über seine Lippen und hätte man nicht die winzigen Rauchwölkchen seines Atems gesehen, so hätten wir ihn für tot gehalten. Einige Male versuchten wir ihn aus seiner Trance zu wecken, doch alle Versuche blieben erfolglos. Ich muss zugeben, wir haben nicht alles versucht, doch die Vorschläge meines Begleiters erschienen mir etwas zu… nun ja, barbarisch.
Erschüttert über das Schicksal dieses einst so stolzen Kriegers, schlugen wir in einiger Entfernung unser eigenes Lager auf. Keiner von uns beiden wollte es riskieren, in der Nacht von diesem besessenen Wesen ermordet zu werden. Wie ich vermutet hatte, übernahm Baba die Wache für diese Nacht. Scheinbar bin ich Warriv einen sehr großen Gefallen schuldig. Ein solch erfahrener Söldner lässt sich seine Dienste sicher gut bezahlen.
Die Nacht war kurz, denn als wir unser Lager aufschlugen, begann bereits der Morgen zu dämmern. Die Kälte des heutigen Morgens war gnadenlos, doch was wir im Lager des verrückten Kriegers fanden, lässt mir jetzt noch das Blut in den Adern gefrieren.
Kurz nach einem kargen Frühstück aus gedörrtem Kamelfleisch gingen wir abermals zum Lager dieser armen Kreatur. Wir fanden ihn liegend, in einer Lache aus geronnenem und gefrorenem Blut. In seiner Stirn ein Stein. Und dann verstand ich es. Nicht Diablos Seelenstein war es, den der einstige Krieger beschützen wollte. Es war der Stein, der jetzt auf groteske Art seine Stirn schmückte. Dieser Stein ist es, der das vollständige Antlitz Diablos zeigt. Mit spitzen Fingern versuchte ich den Stein aus der Stirn des Wahnsinnigen zu ziehen, doch war er festgefroren oder einfach zu fest in den Knochen seines Trägers verkeilt. Mein Begleiter nahm mich zur Seite und befreite den Stein mit einem einzigen, trockenen Tritt aus seinem blutigen Verlies.
Die Flammen des Feuers schlagen hoch und die Wärme vertreibt allmählich die Erinnerungen an diesen kalten und blutigen Morgen. Der Stein liegt in ein Tuch eingewickelt, tief unter meinem restlichen Gepäck und dort soll er bis zum Ende unserer Reise bleiben. Baba wacht auch jetzt über unser Lager, als ich die Augen schließe und auf einen neuen ereignislosen Tag hoffe. Ich bin Warriv einen sehr, sehr großen Gefallen schuldig.
Eure Aufgabe:
- Von den Geräuschen welcher Kreaturen, berichteten Anwohner von Neu Tristram, sie in jüngster Zeit wieder aus der Kathedrale zu hören?
Postet eure Lösungen in den Lösungsthread. Eure Antwort wird erst nach der Auflösung für alle User freigeschaltet und sichtbar. Viel Spaß beim Rätseln!
>>ZUM LÖSUNGSTHREAD
>>ZUR CONTESTBESCHREIBUNG
geschrieben von Bob_ROss
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