31.03.2009 - 16:46
Noch vor Kurzem ließ Bashiok verlauten, dass Ende des Monats ein neuer Blizzcast erscheinen wird, der sich hauptsächlich um Diablo 3 drehen wird. Versprochen ist versprochen, und so war es gestern soweit und Blizzard hat den Blizzcast Nummer 8 released. Der Blizzcast ist in vier Teile aufgeteilt, welche jeweils wieder in einen Frage- und einen Antwortteil gegliedert sind, und sich wie immer um WoW, Starcraft 2 und Diablo 3 drehen. Der letzte Abschnitt ist dann ein Interview, welches von Julian Love (Lead Technical Artist) und Mike Nicholson (Senior Artist) gehalten wird. Die beiden verraten uns ein wenig über ihre Arbeit an Diablo 3 und lassen ein paar neue Informationen zu unser aller Lieblingsspiel zukommen.

Da der Blizzcast wie immer ziemlich umfangreich ist, seien hier jetzt die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Den Anfang macht das Thema Schreine. Ein User fragte, ob wir diese, aus Diablo 2 bekannten "Buff-Stationen" in Teil 3 wieder sehen werden. Jay Wilson sieht in den Schreinen einen positiven Aspekt. Gerade der Erfahrungsschrein habe dem Spieler Spaß gemacht. Doch kritisiert er das zufällige, unkontrollierte Auftauchen der Buffs in der Spielwelt. So will man das Element nicht in Diablo 3 wiederbeleben. Man versuche vielmehr, die positiven Eigenschaften der Schreine mit dem neuen Quest- und Ereignissystem zu verknüpfen. Das heißt, man wird beim Erledigen von zufälligen Aufgaben, welche mit Hintergrundgeschichte gefüllt sind, ähnliche Belohnungen wie von den Schreinen bekommen. Damit soll die Idee der Buff-Belohnungen viel mehr Spaß machen.

In Diablo 2 war es ja bekanntlich möglich, bestimmte Gebäude zu betreten. Das System wird uns auch in Diablo 3 erwarten. Es mache laut Wilson keinen Sinn, alle Gebäude betretbar zu machen. Die meisten Spieler rennen durch die Städte, ohne das sie auch nur daran denken die Gebäude zu besuchen. Die viele Arbeit die dahinter stecken würde, lohnt sich einfach nicht, da das Gameplay keinen entscheidenden Vorteil davon hätte.

Als Spieler hatte man in Diablo 2 keine allzu große Auswahl, was die Ausrüstung im Endgame anging. Oft reduzierte sich die Wahl auf eine Handvoll Items, die einen Build perfekt ausgeformt haben. In World of Warcraft ist dieses System sogar noch extremer. Diablo 3 will hier andere Wege gehen. Der Spieler soll seinen Char im Endgame genau nach seinen Vorstellungen formen können und dabei alle Freiheiten haben. Die Auswahl der Items wird hier sehr vielfältig sein, und nahezu jede Spielweise unterstützen können. Also ist Schluss mit "Wenn ich das Set voll habe, bin ich der Uber-Imba-Roxxer".

Die Qualität eines Gegenstand sollte man immer sofort an der Farbe erkennen können. Das ist und bleibt ein Muss. Immerhin gehts bei Diablo zur Sache, und während des Kampfes hat man nicht viel Zeit den Loot genau in Augenschein zu nehmen. Damit man nichts wertvolles liegen lässt, werden sich auch in Diablo 3 die unterschiedlichen Gegenstandsklassen wieder farblich unterscheiden. Eigentlich bleibt Alles beim Alten. Magische Gegenstände blau, Sets grün, seltene Items gelb und - das ist neu - Uniques lila. warum diese nicht mehr golden sind? Ganz einfach: Sie haben sich farblich nicht besonders von seltenen Gegenständen unterschieden, was die Lesbarkeit der Items erschwert hat. Die neue Farbe soll mehr Übersichtlichkeit bringen. Ganz so sicher war sich Wilson allerdings nicht, ob die Unis wirklich lila sein werden. Er meinte, es könnte auch eine andere Farbe sein und lila wurde für eine neue, bisher nicht bekannt gegebenen Gegenstandsklasse verwendet worden sein. Man höre und staune! Eine neue Gegenstandsklasse!

Im Interview gings nach dem üblichen Smalltalk so richtig zur Sache. Erste Überraschung war, dass Julian bei Diablo 3 für die Spezialeffekte, zerstörbare Gebäude und Beleuchtung verantwortlich ist. Ja, zerstörbare Gebäude. Werden wir also durch die Vernichtung der Städte den Wandel des Art-Stils erleben können? Vom Leben zum Tod, vom Guten zum Bösen? Spannendes Thema!

Ein Monster in Diablo 3 lebt um getötet zu werden. Also ist neben den Bewegungsanimationen auch das Abbleben eines Monsters besonders wichtig. Bereits jetzt gibt es in Diablo 3 für jedes Monster 35 Sterbeanimationen. Man soll dem Monster ansehen, was mit ihm geschehen ist, bevor es über den Jordan geht. Das heißt, bei einem Schwert mit Feuerschaden wird das Monster abbrennen, bei einem kritischen Treffer kann es sogar explodieren. Hier sollte mal wieder klar werden, mit wie viel
Liebe zum Detail Blizzard arbeitet.

Das Inventar war lange ein umstrittenes Thema. Blizzard scheint die Lösung gefunden zu haben. Damit die schönen Rüstungen und Waffen auch auf einem großen Icon zu sehen sind, dabei das Inventar aber nicht unnötig groß wird, gibt es nun ein in drei Reiter aufgeteiltes Inventar. Fach eins beinhaltet große Items (wie Waffen und Rüstungen). Im zweiten, kleinen Inventar sind Tränke, Runen und Edelsteine untergebracht. Der dritte Reiter beinhaltet schließlich die Questgegenstände. Das neue System vereint kunstvolle Item-Icons mit einem Ein-Slot-System das für Ordnung sorgt. Was will man mehr?

Die Skillicons in Diablo 3 sind bekanntlich im Gegensatz zu D2 farbig gestaltet. Viele dachten dabei an WoW. Und tatsächlich: Mike Nicholson ist großer WoW-Fan, und liebt dessen Skillicons. Er sieht darin eine Chance, den Skill besser zu beschreiben, und Farbe in die Skillleiste zu bringen. Er wird dabei aber versuchen eine Brücke zu Diablo 2 und dessen Icons zu schließen und eine Kombination von beiden Designs auf die Beine stellen. Das ist eine Sache, die wohl bis zum Schluss ständig überarbeitet werden wird.

Jeder kennt den Tausenpfünder. Ein Zwischenboss mit einer der ausgefeiltesten Animationen, die man je gesehen hat. Das diese Lösung, wie wir sie im Trailer sehen konnten, in letzter Minute gefunden wurde, hätten sicher die Wenigsten gedacht. Drei Wochen vor der Ankündigung von Diablo 3 hatte das Team ein altes Konzept, bei dem der Tausenpfünder durch die Wand gestürmt kommen sollte völlig über den Haufen geworfen. Zuletzt blieben nur noch 14 Tage, um die Animation zu dieser Perfektion zu bringen, wie wir sie jetzt sehen können. Das Ergebnis ist toll, und hat sogar dazu geführt, dass viele andere Monster ebenfalls so organisch, also mit Skellett und Muskeln, aufgebaut wurden. Das wird man, laut Julian Love im Spiel sehen und spühren können.

Das letzte Thema des Interviews war das Wut-System des Barbaren. Im Kampf wird der Barbar eine Art Mana-Pool auffüllen, und mit den dort enthaltenen Punkten seine Skills verwenden können. Bisher sah das ganze aus wie die blaue Manakugel der Zauberin, nur mit einer anderen Farbe. Da man so allerdings einen schlechten Überblick über seinen Wut-Pool hatte, musste ein neues System her. Man sparte einfach zu lange die Wut-Punkte auf. Dabei soll man diesen als eine Art Ressource sehen, die verbraucht werden muss, um mehr Schaden zu machen. Aus diesem Grund wurde das Ampelsystem erfunden. Im Video rechts könnt ihr euch selbst ein Bild davon machen.

So, das wars erstmal wieder von der BlizzCast.
Wer sich selbst durch das Script kämpfen will, kann das hier tun.
Außerdem sei auch auf die Audio-Version der Cast hingewiesen: [Download BlizzCast Audio-File]

Vielen Dank auch an Ranker für den Beitrag zur News. - 19.03.2009 22:42 Uhr - Blizzcast 8 mit Diablo 3 und Bashiok zu Heal-Orbs
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